Führung — Wenn es so einfach wäre, könnten es ja alle

Führung. Es ist ein Wort, das uns an charismatische CEOs, inspirierende Reden und entschlossenes Handeln denken lässt. Aber die Realität ist weitaus nuancierter.
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Führung ist eine Fähigkeit, die durch Erfahrung entwickelt wird, von der Unternehmenskultur geprägt ist und ständig in sich ändernden Situationen auf die Probe gestellt wird.

Im Gegensatz zum Umlegen eines Schalters ist Führung eine komplexe Kunst, die ständige Verfeinerung und Offenheit für Veränderungen erfordert.
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Jenseits des Bücherregals

Während es in den Bibliotheken nur so vor Leitfäden für Führungskräfte wimmelt, bieten diese Bände nur einen sehr kleinen Einblick in die dynamische Natur von Führung.
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Echte Führungskräfte wissen, dass es kein Patentrezept gibt.

Was in einem schnelllebigen Startup funktioniert, könnte unter dem Gewicht einer traditionellen Hierarchie zusammenbrechen. Der Schlüssel liegt in der Anpassungsfähigkeit. Eine erfolgreiche Führungskraft kann ihren Stil so ändern, dass er der bestehenden Unternehmenskultur entspricht und gleichzeitig Innovation und Wachstum vorantreibt. Sie denken vielleicht, dass Führung in Ihrem Unternehmen großartig ist, und dann kommt eine Krise und alles fällt auseinander.
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Führung: Welche Denkweise benötigen Sie, um zu führen?

Vertrauen, Ehrlichkeit, Transparenz, Offenheit, Demut, die Fähigkeit zuzuhören, Höflichkeit, Fairness, aber auch ein gewisses Maß an Strenge sowie die Erwartung, Ergebnisse zu erzielen und schließlich die Fähigkeit, eigene Fehler zu akzeptieren und sich zu entschuldigen.
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Und das Wichtigste: Führungskräfte sind nicht überlegen. Sie sind ein fester Bestandteil des Teams und haben eine Aufgabe zu erfüllen: das Team zu aktivieren. Vergleichen Sie eine Führungskraft mit einer Krankenschwester während einer komplizierten Operation. Die Krankenschwester sorgt dafür, dass alles vorbereitet ist, und gibt der Chirurgin die richtige Ausrüstung, damit sie mit ihrem Fachwissen eine erfolgreiche Operation durchführen kann.
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Culture Fit — Die Grundlage für effektive Führung

Stellen Sie sich ein junges, dynamisches Unternehmen vor, in dem Kreativität von kalkulierten Risiken lebt. Hier gedeiht eine Führungskraft, die zum Experimentieren ermutigt und für die Misserfolge zum Erfolg mit dazu gehören. Stellen Sie sich nun ein etabliertes Unternehmen vor, das für seine durchdachten Prozesse und etablierten Verfahren bekannt ist. Dieselbe risikofreudige Führungskraft könnte Probleme haben, wenn sie sich nicht an ein strukturierteres Umfeld anpassen kann.
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Die Lektion? Der effektivste Führungsstil fügt sich nahtlos in die etablierte Unternehmenskultur ein. Und wenn die Kultur den Überzeugungen der Führungskraft widerspricht, passen sie nicht zusammen. Es handelt sich nicht um eine starre Formel, sondern um eine harmonische Mischung, die bestehende Normen respektiert und gleichzeitig positive Veränderungen fördert. Aber auch Kultur und Kolleg:Innen ändern sich, sodass sich auch Führungskräfte ändern müssen — und zwar ständig.
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Führung: Eine universelle Sprache (mit unterschiedlichen Dialekten)

Vergessen Sie das Missverständnis, dass Führung nur denjenigen vorbehalten ist, die „Manager“ im Titel haben.

Führung ist eine universelle Sprache mit unzähligen Dialekten, die von allen gesprochen wird, die andere in ihrem Einflussbereich inspirieren, motivieren und leiten.
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Sehen Sie sich diese Beispiele an:
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• Die leidenschaftliche Entwicklerin, die junge Kolleg:Innen betreut
• Der einfühlsame Verkäufer, der die Zusammenarbeit innerhalb des Teams fördert
• Die engagierte Kundendienstmitarbeiterin, die die Unternehmenswerte in jeder Interaktion verkörpert

Diese alltäglichen Menschen zeigen, dass Führung über Titel hinausgeht und sich auf unzählige Arten manifestiert.
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Jeder in Ihrem Unternehmen ist eine Führungskraft — daher benötigt jeder Unterstützung und Feedback, um sich weiterzuentwickeln und mit Ihrer Unternehmenskultur zu wachsen.
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Entdecken Sie effektive Führungsstile:
Es gibt zwar keinen universellen „besten“ Stil, aber lassen Sie uns zwei ganz unterschiedliche Ansätze mit zusätzlichen Details untersuchen:
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• Situative Führung
  Dieser dynamische Stil betont die Anpassung des eigenen Führungsansatzes an den Reifegrad (Kompetenz und Engagement) der Teammitglieder. Er wurde von Hersey und Blanchard entwickelt und beschreibt vier Führungsstile:
  Regie (hohe Direktive, niedrige Unterstützung): Ideal für neue Teammitglieder oder in Situationen, in denen klare Anweisungen und eine enge Überwachung erforderlich sind. Die Führungskraft  stellt spezifische Aufgaben und Zeitpläne vor und überwacht den Fortschritt genau.
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  Coaching (hohe Direktive, hohe Unterstützung): Effektiv für Teammitglieder, die ihre Fähigkeiten entwickeln. Die Führungskraft bietet Anleitung, Unterstützung und Feedback und gibt dennoch eine klare Richtung vor.
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  Unterstützend (niedrige Direktive, hohe Unterstützung): Anwendbar für erfahrene Teammitglieder, die selbstbewusst sind, aber gelegentlich Ermutigung oder Unterstützung bei der Problemlösung benötigen. Die Führungskraft gibt ihnen die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, bietet aber bei Bedarf Unterstützung an.
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  Delegieren (wenig Direktive, wenig Unterstützung): Ideal für hochqualifizierte und motivierte Teammitglieder. Die Führungskraft weist Aufgaben zu und erwartet, dass sie mit minimaler Aufsicht die Verantwortung übernehmen.

• Empathische Führung
  Gute Führungskräfte wissen, wie wichtig es ist, in die Fußstapfen ihrer Teammitglieder zu treten. Sie üben aktives Zuhören, um Bedürfnisse, Sorgen und Beweggründe zu verstehen. Dies fördert ein Umfeld des Vertrauens und der psychologischen Sicherheit, in dem eine offene Kommunikation gedeiht und die Teammitglieder sich wohl fühlen, wenn sie Ideen und Bedenken austauschen, ohne Angst vor Verurteilung haben zu müssen.
  
  Der Erfolg von echtem Empathy Leadership ist in mehreren Studien belegt, z. B. in einer Studie, die im Rahmen von Microsoft 2021 durchgeführt wurde. Fast zwei Drittel der Mitarbeiter:Innen sind engagierter und zufriedener mit ihrer Arbeit, wenn sie eine einfühlsame Führungskraft haben. Das war doppelt so viel wie bei Mitarbeiter:Innen ohne einfühlsame Führungskraft. Es überrascht nicht, dass auch die Effizienz dieser Teams um etwa 50% höher war.
  Die gute Nachricht: Empathisches Führen kann gelernt werden. Jeder Mensch hat ein gewisses Maß an Empathie und kann sie trainieren. Dies ist jedoch nicht in einem einwöchigen Kurs möglich und erfordert kontinuierliche Reflexion und Anstrengung.

Die Reise ist das Ziel

Führung ist kein Ziel, sondern eine lebenslange Reise der Selbstfindung und kontinuierlichen Verbesserung.
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• Verstehen Sie Ihre Unternehmenskultur und passen Sie Ihren Stil entsprechend an.
• Befähigen Sie jeden, auf die eigene Weise eine Führungsrolle einzunehmen, und fördern Sie eine Kultur der Zusammenarbeit.
• Setzen Sie auf kontinuierliches Lernen und verfeinern Sie Ihren Führungsansatz durch Erfahrung und Feedback.

Führung ist eine Herausforderung, eine Verantwortung und letztlich eine lohnende Erfahrung. Indem Sie sich der Komplexität und dem Engagement bewusst sind, die erforderlich sind, können Sie zu einer Führungskraft werden, die Ihr Team und Ihr Unternehmen wirklich zum Erfolg führt, inspiriert und vorantreibt.